Donnerstag
28. Oktober 2021
20.00 Uhr
Eröffnungs
konzert
Ines Schüttengruber Orgel
Staatsorchester Kassel
Francesco Angelico Leitung
Koproduktion mit dem Staatstheater Kassel
Karten 30 EUR
Paris der 1920er-Jahre: verspielt, farbenreich, lebensbejahend! Beim Eröffnungskonzert der Kasseler Musiktage dreht sich alles um die Groupe des Six, eine Gruppe von Komponist*innen, die das Pariser Musikleben zu ihrer Zeit maßgeblich prägten: weg von impressionistischen Zügen, hin zu größerer Einfachheit in der Musik, vor allem zum Zweck der Unterhaltung.
Vorreiter Erik Satie prägte die Gruppe mit seinem Werk, das an Kürze und Einfallsreichtum unübertroffen war. Zwei seiner bekanten Gymnopédies für Klavier solo wurden von Claude Debussy für Orchester arrangiert. Arthur Honegger schrieb seine zweite Symphonie als unmittelbare Reaktion auf den kalten Kriegswinter 1941, in dem Paris von deutschen Truppen besetzt wurde. Die Wirkung: schwermütig, beklemmend, klagend – lediglich ein choralartiges Trompetensolo im Finalsatz lässt Hoffnung auf Frieden aufkeimen. Germaine Tailleferre, Schülerin Maurice Ravels und die einzige Frau der Gruppe, steuert dem Programm eine Petite Suite für Orchester bei. Herzstück des Abends wird wohl Francis Poulencs Konzert für Orgel und Orchester, einem der meistgespielten Werke für diese Besetzung außerhalb der Barockzeit, vor deren musikalischen Ideen es sich verneigt. Im »Jahr der Orgel« 2021 überrascht dieses 1938 entstandene Werk noch immer durch Poulencs spielerische Experimentierfreude.
»Die Orgel ist doch in meinen Augen und Ohren der König aller Instrumente« – Wolfgang Amadé Mozarts Worte von 1777 gelten auch für die Rieger-Orgel in der Martinskirche. Sie wird zu einem zentralen Schauplatz des Festivals, das auf verspielte Weise die vielfältigen Facetten des Instruments in unterschiedlicher Weise erleben lässt. Die österreichische Organistin Ines Schüttengruber, zuletzt 2018 als Pianistin des Kunstpfeifers Nikolaus Habjan bei den Kasseler Musiktagen zu hören, spielt das fulminante Instrument und wird auch im Laufe des Festivals erneut zu hören sein. Francesco Angelico, der mit Gioachino Rossinis Stabat Mater ebenso 2018 begeisterte, leitet das Staatsorchester Kassel in diesem vielfältigen Programm.
Erik Satie (1866–1925)
Gymnopédies Nr. 1 und 3
(instrumentiert von Claude Debussy)
Arthur Honegger (1892–1955)
Symphonie Nr. 2 H 153
für Streichorchester und Trompete
Germaine Tailleferre (1892–1983)
Petite Suite für Orchester
Francis Poulenc (1899–1963)
Konzert g-Moll für Orgel, Streicher und Pauke FP 93