Sonntag
5. November 2017
11.00 Uhr

Aula der Heinrich-Schütz-Schule

 

Violine
Cello
Klavier

Kammerkonzert des hr-Sinfonieorchesters

Cilia Trio
Charys Schuler Violine
Maja Schwamm Violoncello
Karen Tanaka Klavier

 

KARTEN

30 | 20 | 15 EUR

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Ludwig van Beethoven (1770-1827)
Trio D-Dur für Violine, Violoncello und Klavier op. 70,1
Geistertrio

Maurice Ravel (1875–1937)
Sonate für Violine und Violoncello

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Trio d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier op. 49

 

1808, im Jahr der »Pastorale«, schrieb Beethoven seine beiden Klaviertrios op. 70. Das D-Dur-Trio verdankt seinen populären Beinamen Geistertrio den Tremoloeffekten und den ungewöhnlichen dynamischen Kontrasten seines langsamen Satzes sowie einer Bemerkung von Beethovens Schüler Carl Czerny: »Der Character dieses, sehr langsam vorzutragenden Largo ist geisterhaft schauerlich, gleich einer Erscheinung aus der Unterwelt.« Doch steht der Name allzu sehr im Widerspruch zur Haltung der stürmischen schnellen Ecksätze.

Maurice Ravel vollzog mit seinem Werk von 1920 »eine extreme Kehrtwende«, wie er selbst zugab, weg vom »harmonischen Charme« seiner früheren Musik, hin zu einer radikalen Linearität der Stimmführung mit oft dissonanten Wirkungen. Kritiker sprachen wegen der hohen technischen Anforderungen sogar vom »Massaker« an den beiden Solisten. Heute erscheint das Duo als eines der poetischsten Werke in der Kammermusik Ravels.

1840 brachte Mendelssohn im Gewandhaus sein erstes Klaviertrio in d-Moll zur Uraufführung. In Leipzig löste das Trio größte Begeisterung aus: »Es ist das Meistertrio der Gegenwart, wie es ihrerzeit die von Beethoven in B und D, das von Franz Schubert in Es waren …«, rezensierte Robert Schumann das Werk in der Neuen Zeitschrift für Musik. Für ihn knüpfte Mendelssohns Kunst an die Klassiker an und war doch Gegenwartskunst im besten Sinne.

 

Cilia Trio © Ben Knabe