Mittwoch
31. Oktober 2018
20.00 Uhr
Traumbilder
Kammerkonzert des hr-Sinfonieorchesters
Nina Tarandek Mezzosopran
Frankfurter Streichsextett
Charys Schuler Violine
Akemi Mercer-Niewöhner Violine
Ingrid Albert Viola
Kerstin Hüllemann Viola
Maja Schwamm Violoncello
Christiane Steppan Violoncello
Karten
30 | 20 EUR
Leidenschaftliche Liebe, betörte Sinne und überschwängliche Gefühle prägen die Werke dieses Konzerts. Um die Wende zum 20. Jahrhundert entstand Alexander Zemlinskys unvollendet gebliebene Vertonung eines Gedichts von Richard Dehmel. Dessen erotisch aufgeladene, von der Psychoanalyse geprägte Lyrik inspirierte auch Richard Strauss, Arnold Schönberg und Alma Mahler-Werfel. Packend und berührend gestaltete Zemlinsky das von nächtlichen Naturerlebnissen und dunklen Vorahnungen handelnde Gedicht.
Geheimnisvoll und inspirierend war Richard Wagners Verhältnis zu Mathilde Wesendonck, die gemeinsam mit ihrem Gatten dem geflohenen Revolutionär Wagner in Zürich eine Unterkunft bot. Wagner vertonte Gedichte aus ihrer Feder und überschrieb zwei der Lieder mit »Studie zu Tristan und Isolde« – mit gutem Grund: Im Treibhaus und Träume lassen die unaufgelösten Akkorde seiner sehnsuchtsgeladenen Oper erkennen.
Kurz nach Beendigung seiner Oper Pique Dame schrieb Tschaikowski 1890 in Florenz ein Streichsextett, dessen Entstehungsort in den Titel einfloss. Auch Tschaikowskis Musik entstand immer wieder für seine Muse, die Förderin Nadeshda von Meck, der er nach der Komposition schrieb: »Ich freue mich, dass Sie mein Sextett wahrscheinlich hören werden, denn dazu brauchen Sie nicht ins Konzert zu gehen; ein Sextett lässt sich auch leicht in Ihrem Hause aufführen.«
Wem die Aufführung im eigenen Haus nicht möglich ist, kann diese Werke mit Musikerinnen des hr-Sinfonieorchesters und der Mezzosopranistin Nina Tarandek aus dem Ensemble der Oper Frankfurt erleben.
Alexander Zemlinsky (1871-1942)
Maiblumen blühten überall für Sopran und Streichsextett
Richard Wagner (1813-1883)
Wesendonck-Lieder (Fassung für Sopran und Streichsextett von Rudolf Leopold)
Peter I. Tschaikowski (1840-1893)
Streichsextett d-Moll op. 70 Souvenir de Florence